Was jeder über die Schufa wissen sollte
Um die Bonität ihrer Kunden zu ermitteln, nutzen Kreditinstitute neben den persönlichen Angaben auch die Informationen von verschiedenen Auskunftbüros wie der Schufa.
Aufgabe der Auskunfteien ist es, personenbezogene Daten zu sammeln und zu speichern und auf Anfrage an Banken, aber auch an andere Stellen wie Versandhändler oder Vermieter, die ein berechtigtes Interesse nachweisen können, weiterzugeben. Prinzipiell sind Kreditgeber dazu verpflichtet, vor der Vergabe eines Kredits die Bonität ihrer Kunden zu prüfen. Das ist durchaus legal. Die Auskunfteien unterliegen daher auch einer strengen Überwachung, damit mit den personenbezogenen Informationen kein Missbrauch betrieben werden kann.
Auskunfteien wie die Schufa sammeln Daten über Bankkonten, Kredite, Kreditkarten und Bürgschaften, aber auch über laufende Mobilfunk- oder Leasingverträge, sowie Ratenkäufe bei Versandhändlern oder auch Informationen zu Inkasso- und Insolvenzverfahren und erstellen daraus einen sogenannten Bonitäts-Score. Die Adressdaten spielen zur Ermittlung des Scores keine Rolle und werden nur in Ausnahmefällen genutzt. Auch Angaben zur Nationalität fließen nicht ein.
Nach Angaben der Schufa bestehen die gespeicherten Daten zu rund 90 Prozent aus positiven oder neutralen Informationen wie Meldungen von Banken über neu eröffnete Konten, Ausgabe von Kreditkarten, sowie der Vergabe und Tilgung von Krediten. Aber nicht nur Banken, sondern auch Versandhändler, Energieversorger oder Telekommunikationsanbieter melden der Schufa, ob sich ihre Kunden vertragsgemäß verhalten haben.
Für den sogenannten Bonitätsscore, der für jeden individuell erstellt wird, werden jedoch nicht nur Informationen über Bankkonten, Kreditkarten, Krediten, laufenden Handy- und Leasingverträgen, Konten bei Versandhändlern oder Bürgschaften ausgewertet, sondern auch Angaben über Inkasso- oder Insolvenzverfahren. Adressdaten hingegen werden zur Berechnung des Scores nur in Ausnahmefällen genutzt. Das geschieht dann, wenn keine anderen Daten über eine Person vorliegen. Informationen wie Name und Nationalität spielen laut Auskunft der Schufa für die Berechnung des Scores jedoch keine Rolle.
Von Kunden, die sich nicht vertragsgemäß verhalten, speichert die Schufa negative Meldungen, Das passiert dann, wenn Kunden oder Kreditnehmer ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen und es zu Zahlungsausfällen kommt. Das passiert jedoch in der Regel erst dann, wenn auch nach mehrfachen Mahnungen die Forderung nicht ausgeglichen wird. Eine Meldung an die Schufa kann erst dann erfolgen, wenn der Schuldner mindestens zwei schriftliche Mahnungen erhalten hat, und keinen Widerspruch eingelegt hat. Außerdem muss zwischen der ersten Mahnung und der Schufa-Meldung eine Frist von vier Wochen eingehalten werden. Auch muss ein solche Meldung an die Schufa in einer der Mahnungen angekündigt werden.
Es wundert daher nicht, dass viele Menschen bei dem Gedanken an einen Schufa-Eintrag eher besorgt reagieren und verbinden das mit etwas Negativem, beispielsweise mit einem geplatzten Kredit oder einem gekündigten Leasing-Vertrag. Doch diese Sorgen sind oft unbegründet, denn Kreditinstitute und Versandhändler teilen der Schufa auch mit, wer seine Kredit- oder Leasingraten pünktlich bezahlt hat, was sich wiederum positiv auf die Bonität auswirkt. Kunden, die immer fristgemäß ihren Verpflichtungen sind im bei Banken und im Handel immer gerne gesehen.
Aus der Gesamtheit aller Informationen, sowohl den positiven als auch den negativen, errechnet die Schufa ihren Score, aus dem sich ergibt, wie kreditwürdig, abgebildet mit einer Spanne von 0 bis 100 Prozent, jemand ist. Personen mit einem Score von weniger als 80 Prozent stellen ein sehr hohes Risiko bei der Kreditvergabe dar. Wer einen Score von mindestens 97,5 Prozent hat, wird als sehr kreditwürdig eingestuft. Das Risiko erscheint hier nur sehr gering, dass der Kredit nicht zurückgezahlt wird.
Personen mit einem niedrigen Score können darauf hoffen, dass sich ihr Score im Laufe der Zeit verbessert, wenn keine weiteren negativen Einträge dazu kommen. Denn die Einträge dürfen nicht ewig gespeichert werden. Wie lange negative Schufa-Einträge im einzelnen gespeichert werden dürfen, ist in einer Regelung zwischen dem Dachverband der Auskunfteien und den Datenschutzbehörden vereinbart.
Gespeichert werden aber nicht nur laufende Kredite, sondern auch Kreditanfragen von Banken. Eine Häufung von Kreditanfragen kann sich ebenfalls negativ auf den Schufa-Score auswirken. Anfragen nach Kreditkonditionen hingegen haben keine negativen Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit der Verbraucher.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.