Ist Ihr Konto sicher vor Pfändungen
Girokonto, Spar- und Kreditkarten Konto im Inland unterliegen eigentlich immer dem Pfändungsrisiko. Wurden früher Staubsauger und Fernseher gepfändet, so ist es heute das Konto, auf das es die Gläubiger abgesehen haben.
Nur durch entsprechende Maßnahmen und geschickte Strategien können drohende Kontopfändungen vermieden oder durch Antrag auf Pfändungsschutz zumindest das pfändungsfreie Einkommen gesichert werden. Seit 2010 gibt es das Pfändungsschutzkonto (P-Konto) mit einem vom Gesetzgeber festgelegten pfändungsfreien Betrag, der ein Existenzminimum gewährleistet.
Einem hohen Risiko unterliegen beispielsweise Konten bei der Postbank und den meisten überregionalen Banken. Bei diesen Instituten versuchen Gläubiger auch schon gern mal Blindpfändungen. Damit ist gemeint, es wird einfach eine Kontopfändung beantragt, obwohl gar nicht feststeht, ob der Schuldner dort ein Konto hat. Bedingt durch die Vielzahl der dort geführten Konten, scheint diese Verfahrensweise erfolgreich zu sein. Etwas sicherer sind Konten bei kleineren regionalen Banken oder Sparkassen, möglichst nicht am eigenen Wohnort. Aber auch das nützt nicht viel, wenn der Gläubiger Zugriff auf die Schufa Daten hat und das Konto dort eingetragen ist.
Ein geheimes, sicheres Konto gibt es in Deutschland nicht mehr. Vor allem eine ganze Reihe von Ämtern haben neuerdings den Röntgenblick – Tendenz steigend! Diese Behörden dürfen nämlich die entsprechende Bundeszentraldatei anzapfen und können so erfahren, wo der Schuldner bundesweit Konten unterhält. Alle Konten können dann der Kontopfändung unterzogen werden.
Nur ausländische Bankkonten sind davon nicht betroffen. Daher lohnt es sich vor allem für Personen, die eine Kontopfändung fürchten müssen, einmal über die Eröffnung eines Kontos im Ausland nachzudenken. Besonders interessant ist hier die Schweiz oder Österreich. In diesen Ländern ist das Bankgeheimnis noch etwas wert. Das heisst aber auch nicht, dass Konten dort pfändungssicher sind. Woher jedoch soll Ihr Gläubiger wissen, wo Sie ein Konto im Ausland unterhalten, wenn Sie es ihm nicht gerade mitteilen oder von einem relativ sicheren Auslandskonto Geld an Gläubiger überweisen.
Generell gilt jedoch: Kontopfändungen von Auslandskonten sind für den Gläubiger mit höherem Aufwand und Kosten verbunden. Wenn es nicht um grössere Summen geht, scheuen Gläubiger meist den höheren Aufwand.
Das trifft auch für alle anderen EU-Länder zu, auch wenn hier inzwischen Bestimmungen für eine einfachere Vollstreckung erlassen wurde. Interessant ist auch ein Konto in den neuen EU-Ländern. Diese haben noch eine Übergangszeit von 6 bis 8 Jahren vor sich, bis sie ihre Gesetzgebung an die Bestimmungen der EU anpassen müssen. Auch dort sind Konten recht sicher.
Update 2011
Die in diesem Artikel angeführten Informationen mögen teilweise nicht mehr aktuell sein. In diesem neueren Report finden Sie aktualisierte Informationen zum Pfändungsschutzkonto.