Von der Schwierigkeit ein Konto in Deutschland zu eröffnen
Personen mit negativer Schufa haben es in Deutschland ganz schwer, ein Konto zu eröffnen, von der Ausstellung einer Kreditkarte erst gar nicht zu reden. Kein Wunder, dass dann viele Betroffene auf Internet-Angebote hereinfallen, in denen ein Konto ohne Schufa in Deutschland versprochen wird. Für solche Informationen werden oft 100 Euro und mehr verlangt. Vergessen Sie solche Angebote. Glauben Sie wirklich, Sie bekämen Ihr Geld zurück, wenn sich der geheime Tipp nachher als heisse Luft herausstellt.
In Deutschland selbst gibt es trotz der Selbstverpflichtung der Banken, den betroffenen Personen ein Konto auf Guthabenbasis einzurichten, nur begrenzte Möglichkeiten, ein Konto zu erhalten. Ein vollwertiges Konto ohne Schufa-Abfrage und ohne Schufa-Eintrag ist eher aussichtslos, auch wenn Vermittler hier etwas anderes versprechen.
Seit der Einführung des pfändungsfreien Kontos sieht das inzwischen etwas besser aus. Zumindest sind die Chancen etwas besser geworden, ein Girokonto auf Guthabenbasis zu erhalten, das nicht sofort bei einer Kontopfändung wieder gekündigt wird. Die besten Chancen für ein Konto auf Guthabenbasis haben Sie bei der Postbank oder besser noch bei einer regionalen Sparkasse. In manchen Bundesländern gibt es Landesverordnungen, die Sparkassen verpflichten, ein solches Konto allen Personen anzubieten. Wohlgemerkt immer ein Konto auf Guthabenbasis, das bei der Schufa eingetragen wird. Zu diesem Konto erhalten Sie eine Bankkarte, mit der Sie Ihre Kontoauszüge ausdrucken und Bargeld an den Geldautomaten des betreffenden Bankenverbundes abheben können. Von manchen Sparkassen gibt es auch eine EC-Karte, die jedoch nur funktioniert, solange Guthaben auf Ihrem KOnto ist.
Es ist natürlich immer möglich, abhängig von der individuellen Situation des Betroffenen, im persönlichen Gespräch von anderen Banken ein Konto zu erhalten. Dies betrifft aber immer nur den Einzelfall und kann keinesfalls pauschaliert werden.
Ganz schlechte Karten haben Sie jedoch, wenn Ihre Einträge bei der Schufa nicht zurückgezahlte Bankkredite, Unregelmäßigkeiten bei der Kontoführung etc. betreffen. Dann ist es fast aussichtslos, dass man Ihnen in Deutschland ein Konto einrichtet.
Ein weiterer Grund, der gegen die Einrichtung eines Kontos in Deutschland spricht, ist der inzwischen gläserne Bürger. Das Bankgeheimnis im Inland gibt es nicht mehr. Geldwäsche- und Antiterrorgesetze haben es ermöglicht, dass inzwischen der ganz normale Bürger durch und durch gläsern geworden ist.
Ämter dürfen seit dem 1. April 2005 den Röntgenblick haben. Seit diesem Zeitpunkt dürfen nämlich verschiedener Behörden die Bundeszentraldatei anzapfen und können so erfahren, wo die betreffenden Personen bundesweit Konten unterhalten. Vorgesehen ist zwar, dass der Bürger erst einmal selbst befragt werden soll. Die Abgabenordnung sieht jedoch vor, dass dies entfallen kann, wenn anzunehmen ist, dass ein Auskunftsersuchen erfolglos bleibt.
Ein jeder kann sich vorstellen, dass Behörden wohl fast immer davon ausgehen werden, dass ein Auskunftsersuchen ohne Erfolg bleiben wird. Allein schon aus Bequemlichkeit wird von den Behörden daher die elektronische Abfrage gestartet werden.
Anschliessend kommt § 93 Abs.8 zum tragen, wonach detaillierte Informationen von den Banken angefordert werden kann. Dann ist auch feststellbar, wo Sie wann gewesen sind und was Sie wo gekauft haben. Ob die dadurch entstehenden Personenprofile mit dem Datenschutz vereinbar sind, ist eine andere Frage.
Ausländische Bankkonten sind von diesem Röntgenblick nicht betroffen. Mit einem Auslands-Konto und einer Kreditkarte aus dem Ausland vermeiden Sie es, zum gläsernen Bürger zu werden und entgehen so dem Überwachungswahn deutscher Behörden.