30 Prozent der Deutschen nutzen mobiles Bezahlen
Mittlerweile ist es möglich, mit Giro- und Kreditkarte in Deutschland nicht nur in fast allen Supermärkten, sondern auch mit dem Smartphone zu bezahlen, vorausgesetzt es ist eine entsprechende App installiert. Oft ist es schneller, ein Smartphone einfach an das Terminal zu halten, als mühsam das passende Kleingeld zusammen zu suchen. Die Kasse muss jedoch mit der entsprechenden Technik ausgestattet sein, um kontaktloses Bezahlen per NFC-Funk zu unterstützen. Eine Untersuchung zeigt, dass inzwischen etwa 600 000 Kassenterminals im deutschen Einzelhandel die technischen Voraussetzungen für mobiles Bezahlen erfüllen.
Mit einer neuen Studie wollte der Branchenverband Bitkom jetzt herausfinden, inwieweit digitale Zahlungslösungen bereits von den Kunden genutzt werden. Das Ergebnis der Studie, an der insgesamt 1005 Personen teilnahmen, überraschte selbst den Präsidenten des Verbandes. Immerhin 30 Prozent der Kunden haben schon mobil bezahlt. Mobile Bezahldienste wie Apple Pay oder Google Pay werden von 53 Prozent dieser Nutzer beim Einkauf im Supermarkt eingesetzt, 34 Prozent nutzen den Service beim Mode-, Technik- oder Möbeleinkauf. Jeder Sechste bezahlt seine Fahrkarten damit.
Obwohl die Bedenken gegen mobiles Bezahlen insgesamt geringer geworden sind, führen aber immer noch knapp 30 Prozent der Befragten an, das sie kein Vertrauen in mobiles Bezahlen haben. Jedoch habe die Angst davor, dass mobile Bezahldienste missbraucht werden könnten, deutlich nachgelassen.
Rund vierzig Prozent der Kunden, die mobile Bezahldienste nutzen, gaben an, dass sie dadurch Zeit einsparen würden. Fast 30 Prozent der Teilnehmer führten aber auch an, dass sie beim Bezahlen mit dem Smartphone schon einmal argwöhnisch betrachtet wurden. Knapp 20 Prozent des Kassenpersonals war mit dem Bezahlvorgang per Smartphone nicht ausreichend geschult. Immerhin sechzehn Prozent der Teilnehmer waren der Meinung, dass die Einrichtung ihres Smartphones für mobiles Bezahlen einfach gewesen sei.
Von zehn Befragten, die mobiles Bezahlen bisher nicht nutzen, gaben sechs an, Sicherheitsbedenken zu haben. Knapp 30 Prozent waren der Meinung, dass das Verfahren zu kompliziert sei und sechzehn Prozent hielten die Einrichtung sowie den Bezahlvorgang für zu zeitintensiv. Weitere dreizehn Prozent gaben an, noch nie davon gehört zu haben, dass es überhaupt möglich ist, mit dem Smartphone zu bezahlen.
Bei der Frage nach dem bevorzugten Anbieter, antworten 36 Prozent, dass sie der Bank, die auch ihr Konto führt, das meiste Vertrauen entgegen bringen. Nur 14 Prozent vertrauen Internetanbietern und Finanzdienstleister wie Kwitt oder Paypal. Etwa ein Drittel der Befragten kann sich vorstellen, auch Peer-to-Peer-Zahlungsdienste zu nutzen.
Die Meinungsforscher wollten auch herausfinden, wie Verbraucher über die Zukunft des Bargelds denken. Derzeit können sich 44 Prozent der befragten Teilnehmer vorstellen, ganz ohne Bargeld auszukommen. Die Mehrheit der Kunden, insgesamt 54 Prozent, wollen aufs Bargeld nicht verzichten. 28 Prozent der Befragten gaben sogar an, dass sie auf keinen Fall darauf verzichten wollen.
Einer der Hauptgründe für die noch ungebrochene Beliebtheit für Bargeld dürfte sein, keine Datenspuren bei der Bezahlung zu hinterlassen. Trotzdem geht fast die Hälfte der Befragten davon aus, dass Bargeld in den nächsten 5 bis 10 Jahren in Deutschland seine dominierende Stellung verlieren wird.
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